Arbeitswelt neu gedacht: Mit dem Raumhaus NEEDS-Prozess bei der HWS Berlin
Was macht ein Office zu einem Ort, an dem Menschen gerne arbeiten? Diese Frage beschäftigt viele Unternehmen und sie war auch der Ausgangspunkt für die Neugestaltung der Arbeitswelt der Hilfswerk-Siedlung (HWS) in Berlin. Gemeinsam mit unserem Raumhaus NEEDS-Prozess entstand eine Arbeitsumgebung, die nicht nur funktional ist, sondern Identität stiftet, Kommunikation fördert und Raum für Entwicklung bietet.
Ausgangslage: Der Wunsch nach Wandel
Die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) ist ein evangelisches Wohnungsunternehmen in Berlin. Seit über 75 Jahren setzt sie sich für bezahlbares Wohnen, soziale Teilhabe und nachhaltige Stadtentwicklung ein. Dabei geht es nicht nur um Gebäude, sondern um Menschen, Gemeinschaft und Verantwortung. Die Arbeit bei der HWS ist vielfältig: Beratung, Projektentwicklung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und das alles mit einem klaren sozialen Fokus.
Genau diese Vielfalt sollte sich auch in den Arbeitsräumen widerspiegeln. Doch nach Jahren des Wachstums und einiger Umstrukturierungen war klar: Die bisherigen Büros passten nicht mehr zu dem, wie bei der HWS heute gearbeitet wird. Also wurde nicht einfach vergrößert, sondern bewusst umgedacht. Die dritte Etage wird künftig untervermietet und die übrige Fläche neu genutzt: Heller, flexibler, moderner und vor allem so, dass sich alle wohlfühlen.
Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie schaffen wir Räume, in denen sich alle gut aufgehoben fühlen und gerne arbeiten? Die Antwort darauf sollte nicht nur funktional sein, sondern die Werte der HWS sichtbar machen, die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen und Lust auf Zusammenarbeit und Entwicklung wecken.
Mit dem Raumhaus NEEDS-Prozess wurde dieser Weg eingeschlagen: Ein gemeinsamer Gestaltungsprozess, der im November 2023 begann und die Grundlage für eine neue Arbeitswelt legte. Wie diese aussieht, welche Schritte dahin führten und was sie besonders macht, zeigt der folgende Einblick ins Projekt.
Der Raumhaus NEEDS Prozess: Struktur trifft Empathie
Mit dem Raumhaus NEEDS-Prozess gestalten wir Arbeitswelten, die inspirieren, funktionieren und die Unternehmenskultur sichtbar machen. Der Prozess ist strategisch, gestalterisch stark und zugleich empathisch, denn im Mittelpunkt stehen die Menschen, ihre Arbeitsweisen und ihre Bedürfnisse.
Das zeigt sich besonders deutlich im Projekt mit der HWS: Wir haben zugehört, gefragt, analysiert und gemeinsam gestaltet. In Workshops, Interviews und Begehungen haben wir die Unternehmenskultur, die Prozesse und die Anforderungen der Mitarbeitenden tiefgehend verstanden. Daraus entstand ein Raumkonzept, das Rückzugsorte, Kommunikationszonen und kreative Treffpunkte intelligent miteinander verbindet.
So lief der Prozess konkret ab:
- Bedarf
Gemeinsam mit dem HWS-Team haben wir die Grundlagen geschaffen: Welche Werte prägen die Organisation? Welche Arbeitsformen sind typisch? Welche räumlichen Herausforderungen bestehen? Die Antworten bildeten das Fundament für alle weiteren Schritte. - Struktur
Die neue Bürostruktur wurde so konzipiert, dass sie sowohl konzentriertes Arbeiten als auch informellen Austausch ermöglicht. Kommunikationszonen, Rückzugsräume, flexible Arbeitsplätze und multifunktionale Bereiche wie das Eltern-Kind-Zimmer oder der Yogaraum wurden gezielt integriert. - Design
Die Gestaltung orientierte sich an der Identität der HWS: warm, offen, klar. Farben, Materialien und Möbel wurden sorgfältig ausgewählt – mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Ergonomie und Atmosphäre. Dabei wurden auch Bestandsmöbel gezielt in die neue Arbeitswelt integriert. So entstand ein harmonisches Zusammenspiel aus Alt und Neu, das Ressourcen schont und gleichzeitig die Geschichte des Ortes weiterträgt. - Detail
Von der technischen Ausstattung bis zur Möblierung wurde alles präzise geplant und termingerecht umgesetzt. Die Montage erfolgte in enger Abstimmung mit der HWS – inklusive Abnahme und Übergabe der neuen Räume. - Ziel
Das Ergebnis ist eine Arbeitswelt, die Haltung zeigt: funktional, identitätsstiftend und zukunftsfähig. Die neuen Räume fördern Austausch und Konzentration gleichermaßen, stärken die Unternehmenskultur und schaffen eine Umgebung, in der sich Menschen wohlfühlen und entfalten können.
Gestaltung mit Verantwortung und mit Charakter
Bei der Neugestaltung der HWS-Arbeitswelt ging es nicht nur um neues Mobiliar oder frische Farben – sondern um ein ganzheitliches Konzept, das Architektur, Licht, Materialien und Atmosphäre miteinander verbindet.
Ein zentrales Element lag auf dem Farb- und Akustikkonzept, dass unsere Interior Designerin Sandra Kriegs entwickelte. Es setzt auf fröhliche, lebendige Farben, die eine positive Atmosphäre schaffen – ohne dabei überladen zu wirken. Jeder Bereich hat seine eigene Farbwelt:
Erdgeschoss
„Alles im Fluss“ – Blautöne und dynamische Elemente erinnern an Bewegung und Wandel. Der Teppich von Interface greift das Thema auf und ist inspiriert von einem australischen Fluss. Das Orange der Poufs sorgt für einen frischen Farbtupfer. Es sorgt für Leichtigkeit, wirkt freundlich, aber nicht kühl. Im Eltern-Kind-Zimmer wurde eine gemütliche Spieleecke eingerichtet, die Kindern Raum zum Spielen bietet, während Eltern konzentriert arbeiten können. Akustikelemente an den Wänden sorgen für eine angenehme Geräuschkulisse und schaffen eine ruhige, familienfreundliche Atmosphäre – ein klares Zeichen für gelebte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In der Küche sitzt man – bildlich gesprochen – in den Baumkronen: Die Farbwelt ist grün und natürlich, wie ein Spaziergang im Wald. Ein großflächiges Wandbild, basierend auf einem Foto aus dem eigenen Forst, wurde mithilfe von KI bearbeitet und als Tapete umgesetzt.
1. Obergeschoss
Ruhe und Fokus – Funktional gestaltete Projekträume bieten Raum für konzentriertes Arbeiten und vertrauliche Meetings. Eine begrünte Wand bringt natürliche Frische in die Umgebung und schafft visuelle Ruhe. Die angrenzende Zwischenzone lädt mit farbigem Soft-Seating zum informellen Austausch ein. Telefonboxen ermöglichen kommunikative Gespräche, während flexibel nutzbare Arbeitsplätze sowohl Rückzug als auch produktives Arbeiten unterstützen.
Gesamtkonzept
Frische, bunte Farben sorgen für Lebendigkeit und Leichtigkeit – ganz im Sinne der HWS-Kultur. Architektur und Farbkonzept greifen dabei ineinander: Viel Glas bringt Licht von außen nach innen, schafft Transparenz und verbindet die Räume optisch miteinander.
Auch das Lichtkonzept wurde gezielt auf mehr natürliches Licht ausgerichtet und in der Planung berücksichtigt. Für eine helle, freundliche Atmosphäre, die das Wohlbefinden stärkt.
Ein besonderes Detail: Das Logo im Empfangsbereich wurde aus Holz gefertigt, das aus dem eigenen Forst der HWS stammt – geschnitzt von der hauseigenen Behindertenwerkstatt. Ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit, Teilhabe und Inklusion. Das Empfangsmobiliar stammt von Kschier-Sonderbau (Der Entwurf von unserer Interior Designerin Sandra Kriegs) und wurden individuell angepasst.
Räume, die Haltung zeigen
„Die Neugestaltung unserer Büros war mehr als nur ein Umbau – es war ein weiterer gemeinsamer Schritt in eine moderne Arbeitswelt. Die enge Einbindung aller Kolleg*innen in den Planungsprozess hat dazu geführt, dass wir Räume geschaffen haben, die wirklich zu uns passen – modern, flexibel und voller Leben.“
– Fabian Mayer, Stabstellenleiter Personal & Unternehmenskommunikation
Dieses Statement bringt auf den Punkt, was das Projekt ausmacht: Eine Arbeitswelt, die gemeinsam gedacht und gestaltet wurde – mit Haltung, Identität und einem klaren Fokus auf die Menschen. Das HWS-Projekt zeigt, wie Raumgestaltung über Interior Design hinausgeht und echte Veränderung ermöglicht.
Wir sind stolz auf das Ergebnis und dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem HWS-Team. Denn echte Veränderung entsteht nicht durch Mobiliar oder Grundrisse, sondern durch Menschen, die gemeinsam gestalten. Genau das ist hier passiert.
Das klingt interessant für Ihre Arbeitswelt?
Mit dem Raumhaus NEEDS-Prozess begleiten wir Sie von der Analyse bis zur Umsetzung zukunftsfähiger Arbeitswelten. Ob Neugestaltung, Weiterentwicklung bestehender Räume oder ein unverbindlicher Erst Check: Wir beraten Sie persönlich, zeigen konkrete Optionen und entwickeln gemeinsam Räume, die funktionieren und Identität stiften. Vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch und lassen Sie uns Ihre Arbeitswelt neu denken.